Erzeugerbesuch: Kochen in der Bioland-Gärtnerei von LOTTA KAROTTA

Fahrradtour mit der Öko-Modellregion Landkreis Göttingen zum regionalen Biobetrieb nach Rittmarshausen

Am Samstag, den 14.09.2024 fand eine erfolgreiche Fahrradtour der Öko-Modellregion Landkreis Göttingen in Kooperation mit dem Ernährungsrat Göttingen & Südniedersachsen e.V. statt. Dabei konnte der Mehrwert bio-regionaler Lebensmittel hautnah erlebt und geschmeckt werden: Bei goldenem Herbstwetter machten sich knapp 20 begeisterte Fahrradfahrer*innen auf den Weg nach Rittmarshausen, um den Bioland-Betrieb Rote Rübe - Schwarzer Rettich kennenzulernen. Der ADFC Göttingen begleitete die Fahrradtour mit Startpunkt am Göttinger Kiessee durch die Gemeinde Gleichen bis nach Rittmarshausen.

Die Bioland-Gärtnerei Rote Rübe - Schwarzer Rettich ist der Hauptlieferant des Bio-Lieferservice LOTTA KAROTTA. Mit den Ökokisten werden die Produkte aus der Gärtnerei sowie von über 25 weiteren Bio-Betrieben aus der Region direkt zu den Kund*innen nach Hause geliefert.

Katrin Schlick und Stefanie Heidenreich von LOTTA KAROTTA nahmen die Teilnehmenden mit auf einen eindrucksvollen Spaziergang über die bunten Anbauflächen des Betriebs. Was ist das Besondere am Ökolandbau? Was sind Fruchtfolgen und warum halten sie den Boden lebendig? Wie schmeckt roher Grünkohl und warum liegen weiße Netze auf einigen Beeten? Auf all diese und viele weitere Fragen konnten die Teilnehmenden eine Antwort finden.

Anschließend wurden in einer gemeinsamen Aktion feldfrischer Salat, sowie Lauch, bunte Beten, Kartoffeln, Möhren und weitere Gemüsearten geschnippelt und in einem Eintopf über dem Feuer zubereitet. Das gemeinsame Kochen und Essen gab viel Raum für den Austausch in der großen Gruppe. Gestärkt ging es dann wieder auf die Fahrräder zurück nach Göttingen.

Die Veranstaltung wurde von der Öko-Modellregion Landkreis Göttingen finanziert und in Kooperation mit dem Ernährungsrat Göttingen & Südniedersachsen e.V durchgeführt. Das Ziel der Veranstaltung, den Verbraucher*innen den Mehrwert bio-regionaler Lebensmittel näherzubringen und das Bewusstsein für regionale, saisonale Biolebensmittel zu stärken, wurde mit großem Zuspruch erreicht! Für das kommende Jahr sind weitere Veranstaltungen dieser Art geplant.

 


Flyer der Öko-Modellregion

Öko-Modellregion Landkreis Göttingen

Eine Öko-Modellregion (ÖMR) hat grundsätzlich das Ziel den regionalen Anteil ökologisch wirtschaftender Betriebe auszubauen. Für uns stehen neben der landwirtschaftlichen Produktion auch die Verarbeitung und Vermarktung regionaler Erzeugnisse im Fokus. Mit dem Aufbau eines Netzwerks aus lokalen Akteur:innen des Ernährungssystems sollen Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen verbessert, die wirtschaftliche Situation der Betriebe gestärkt und gleichzeitig eine Steigerung der regionalen Wertschöpfung erreicht werden.

Das Projekt Öko-Modellregion Landkreis Göttingen ist Anfang 2023 gestartet und läuft insgesamt über drei Jahre bis Ende Oktober 2025. Es wird vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit einer jährlichen Summe von 60.000 Euro (über den gesamten Projektzeitraum 180.000 Euro) gefördert. Der Landkreis leistet einen Eigenanteil von zusätzlichen 20.000 Euro pro Jahr. In Niedersachsen gibt es außerdem noch sieben weitere Öko-Modellregionen nämlich in Landkreis Goslar, Landkreis Hameln-Pyrmont, Landkreis Holzminden, Heideregion Uelzen, Hasetal und Landkreis Oldenburg.

Im aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung wurde das Ziel von 30 % Ökolandbau bis 2030 festgelegt. Das Land Niedersachsen ist derzeit Schlusslicht bei Anzahl und Fläche der Biobetriebe im Vergleich zu anderen Bundesländern. Der „Niedersächsische Weg“ setzt bis 2025 lediglich das Ziel von 10% Ökolandbau, bzw. 15% nachfrageorientiert bis 2030.

So hat der Ökolandbau auch in der Region Göttingen nur eine geringe Bedeutung. Lediglich 7,4% der landwirtschaftlichen Nutzfläche wurde im Jahr 2020 ökologisch bewirtschaftet. Jedoch lässt sich ein positiver Trend feststellen: In den Jahren 2016-2020 gab es in der Region Göttingen einen Flächenzuwachs um 25% von knapp 4.000 ha auf 5.000 ha ökologisch bewirtschafteter Nutzfläche.

Der deutschlandweite Trend zu pflanzenbasierten Lebensmitteln und Bioprodukten ist ebenfalls in Göttingen spürbar: Im Göttinger Raum steigt die Nachfrage nach regionalen Produkten mit persönlichem Bezug wie z.B. durch Anteile einer Solidarischen Landwirtschaft oder das Mieten einer Ackerparzelle. Verbraucher:innen möchten bewusster einkaufen und wissen wo ihre Lebensmittel herkommen. Darüber hinaus hat Göttingen gute Voraussetzungen mit dem Bio-Großhändler Elkershausen GmbH als Abnehmer für Biogemüse in großen Mengen und der zentralen Lage im Drei-Länder-Eck mit Hessen und Thüringen. Diese und noch weitere Potenziale wollen wir ausschöpfen und mit dem Projekt Öko-Modellregion die ökologische und regionale Lebensmittelversorgung im Raum Göttingen voranbringen.

Wenn Sie Anregungen, Interesse an Ökolandbau haben und/oder in unseren Verteiler aufgenommen werden möchten, melden Sie sich gerne bei einem der unter genannten Kontakte.

 

Mehr regionales Bio in der Außer-Haus-Verpflegung

Durch das „Göttinger Modell für die Verpflegung in Schulen und Kitas“, welches in städtischer Hand liegt und täglich 31 Schulen und 13 Kitas mit bis zu 6000 Essen pro Tag versorgt und dem Bio-Großhändler Naturkost Elkershausen befindet sich diese ÖMR in einer guten Ausgangssituation, um den Anteil an regionalen Bio-Lebensmitteln in der AHV zu erhöhen. Dazu sollen bestehenden Kontakte genutzt und ergänzt werden.

In Zusammenarbeit mit dem Ernährungsrat Göttingen & Südniedersachsen i.G. sind weitere runde Tische geplant, bei denen Kantinen und Mensen bspw. vom Studentenwerk oder Unternehmen einbezogen werden sollen. Lücken in der Wertschätzungskette wie z.B. die Verarbeitung von Gemüse und Kartoffeln sowie der Ausbau nachhaltiger und effizienter Logistik sollen dabei thematisiert und bestmöglich geschlossen werden.

 

Verarbeitung und Aufbereitung

Sowohl die Redebeiträge bei der Auftaktveranstaltung der Öko-Modellregion Landkreis Göttingen, als auch die Stärken- und Schwächenanalyse zeigen, dass es besonderen Handlungsbedarf in der Verarbeitung und Aufbereitung von Getreide und Gemüse gibt.

Ziel ist es Verarbeitungsmöglichkeiten zu schaffen um z.B. Bio-Kartoffeln für die Außer-Haus-Verpflegung zu schälen. Ebenfalls sollen eine regionale Lagerung und Aufbereitung für Getreide verfolgt werden. Dazu steht die ÖMR Landkreis Göttingen im engen Austausch mit anderen Öko-Modellregionen.

Infobrief 12/2023 der Öko-Modellregion Landkreis Göttingen mit Jahresrückblick und Ausblick auf das Jahr 2024

Unsere Öko-Modellregion ist beim Landkreis im Referat 05 Nachhaltige Regionalentwicklung im Walkemühlenweg 10 in Göttingen angesiedelt und wird seit Februar 2023 von den Projektmanagerinnen Amelie Quarz und Sarah Liv Luttmann betreut. Ein Lenkungskreis aus verschiedenen Akteur:innen befindet sich im Aufbau.

Referat: Referat Nachhaltige Regionalentwicklung | Referat Nachhaltige Regionalentwicklung - Standort Göttingen

Walkemühlenweg 10
37073 Göttingen

Raum: 04

Referat: Referat Nachhaltige Regionalentwicklung | Referat Nachhaltige Regionalentwicklung - Standort Göttingen

Walkemühlenweg 10
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