Im Landkreis Ammerland wurde ein klinisch erkrankter Schafbestand am Mittwoch, 25.10.2023, positiv auf die Blauzungenkrankheit (Blue Tongue BT Disease) hinsichtlich des Serotyps 3 (BTV-3) getestet.
In den letzten Wochen wurde die Blauzungenkrankheit BTV-3 bereits in Deutschland in Kleve, Nordrhein-Westfalen, sowie den Niederlanden und Belgien nachgewiesen. Alle übrigen Bundesländer gelten zurzeit noch als BTV frei.
Alle Halter von empfänglichen Tierarten, insbesondere Rindern, Schafen und Ziegen, werden ab sofort aufgefordert, ihre Tiere genau zu beobachten und bei Krankheitssymptomen, die auf eine Blauzungeninfektion hindeuten, diese sofort beim zuständigen Veterinäramt und bei dem praktizierenden Tierarzt zu melden, damit die notwendigen Laboruntersuchungen unmittelbar eingeleitet werden können.
Des Weiteren ist das Verbringen von lebenden Wiederkäuern sowie Produkten, z. B. Sperma oder Embryonen, ab sofort eingeschränkt. Sollten Sie Fragen haben, setzen Sie sich bitte rechtzeitig vor geplanten Transporten mit dem Fachbereich Veterinärwesen auseinander.
Für Stadt und Landkreis Göttingen ist der Fachbereich Veterinärwesen unter der Telefonnummer 0551 525-2493 oder per Mail unter veterinaeramt@landkreisgoettingen.de zu erreichen.
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige, virusbedingte Tierseuche, die von blutsaugenden Mücken der Gattung Culicoides, Gnitzen, auf Schafe, Ziegen, Rinder und andere Wiederkäuer sowie Neuweltkameliden übertragen werden kann.
Die Gnitzen können, je nach Witterungsbedingungen, Strecken bis zu 150 km zurücklegen. Die derzeitige warme Wetterlage bedingt nach wie vor eine rasante Ausbreitung der Seuche. Die Seuche ist nicht von Tier zu Tier ansteckend. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es derzeit noch nicht.
Menschen und andere Tiere sind von der Krankheit nicht betroffen. Der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten ist vollkommen unbedenklich. Die Blauzungenkrankheit muss innerhalb der Europäischen Union gemeldet werden.
Symptome der Krankheit sind unter anderem Fieber, Apathie, Bläschenbildungen im Maul- und Klauenbereich, vermehrten Speichelfluss, geschwollene Zunge, etc. Dabei sind in erster Linie Schafhaltungen betroffen, aber auch Rinderbetriebe wurden in der Vergangenheit positiv auf das Virus getestet. Rinder zeigen in der Regel allerdings nur milde bis gar keine Symptome.
Die Krankheit kann tödlich verlaufen. Tiere, die genesen sind, sind weitestgehend immun.