Plastikfasten - ein Beitrag zum Klima- und Umweltschutz
Warum sollen wir auf Plastik verzichten?
Der Umgang mit Ressourcen im Sinne der Nachhaltigkeit steht in direktem Zusammenhang mit der Vermeidung von Abfällen. Der zunehmende weltweite Plastikkonsum ist ein enormes Problem für Umwelt, Tiere und Menschen. Eine besondere Gefährdung stellt der Plastikkonsum für die Ozeane dar. Laut NABU bestehen etwa 75 Prozent des gesamten Meeresmülls bereits aus Kunstoffen. Durch unseren Plastikkonsum sterben jährlich 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel.
Plastik ist überall - unsere Lebensmittel sind in Plastik verpackt, Plastik ist in unseren Textilien, in Hygieneartikeln und in unserem Wasch- und Putzmittel enthalten. In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die Kunststoffabfälle durch Verpackungen mehr als verdoppelt. Laut NABU haben wir 2019 in Deutschland 6,3 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle produziert. Pro Kopf sind das 76 kg Plastikabfall. Obwohl wir Plastik oft nur eine sehr kurze Zeit nutzen und es danach wegwerfen, werden nur circa 50 Prozent der Kunststoffverpackungen in Deutschland recycelt. Der Großteil wird verbrannt. Durch unseren Plastikkonsum gefährden wir nicht nur die Umwelt und unsere Gesundheit, sondern verschwenden Ressourcen und Energie.
Es wird Zeit etwas zu verändern! Der Landkreis Göttingen ruft zum Plastikfasten auf!
Im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung verzichten wir daher im Landkreis Göttingen eine Woche auf Plastik und finden heraus, welche Rolle Plastik in unserem Leben spielt. Das diesjährige Motto der Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) lautet „Clever verpacken – Lösungen gegen die Verpackungsflut“. Gemeinsam soll das eigene Konsum- und Wegwerfverhalten reflektiert werden, um zu überlegen, wie ein plastikfrei(er)es Leben und die Vermeidung von Müll möglich sind. Jede*r kann mitmachen und einen Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz leisten!
Unsere Wochenplanung zum Plastikfasten
1. Montag, 20.11. Plastikfasten - ein Beitrag zum Klima- und Umweltschutz
2. Dienstag, 21.11. Unser täglich Lebensmittel - unverpackt
3. Mittwoch, 22.11. Hygieneartikel - auch für die Umwelt verträglich
4. Donnerstag, 23.11. Textilien - wer billig kauft, kauft zweimal
5. Freitag, 24.11. Plastikfrei, fair gehandelt und regional
Einstieg ins Plastikfasten
Für einen gelungenen Einstieg ins Plastikfasten werfen wir zunächst einige unserer Gewohnheiten über Bord und bewegen uns aus unserer Komfortzone heraus. Viele Produkte, die wir bereits jahrelang nutzen, werden wir durch plastikfreie Artikel und Hilfsmittel ersetzen. Plötzlich müssen wir mehr Zeit für Einkauf und Kochen einplanen und auf den Coffee-To-Go verzichten. Diese Woche lassen wir uns auf neue Rituale und Produkte ein, sind offen, probieren Neues aus, verzichten, lernen aber auch Neues kennen und vielleicht schätzen. Es lohnt sich - für die Umwelt und auch für uns!
Tipps, die motivieren und sich gerade zu Beginn einfach umsetzen lassen
- Bestandsaufnahme: Wo verwende ich Plastik?
- Einkaufszettel schreiben
- Möglichkeiten für einen plastikfreien Einkauf herausfinden (Dorfläden, Märkte, verpackungsfreie Läden, etc.)
- Einweg durch Mehrweg ersetzen: Stoffbeutel, Obst- und Gemüsenetze, Körbe und Rucksäcke zum Einkauf mitnehmen; wiederverwendbare Behälter nutzen: Gläser, Dosen, Brotboxen, Brotbeutel, Thermobecher verwenden und auf To-Go-Behältnisse verzichten