Unser täglich Lebensmittel - unverpackt

Der erste Schritt zum plastikfreien Einkauf ist der Einkaufszettel, um gezielter einzukaufen. Dafür möchten Sie sicher wissen, welche Lebensmittel überhaupt plastikfrei zu erwerben sind. Gehen Sie dafür in verschiedene Geschäfte und besuchen Sie Märkte. Es muss natürlich für jede*n individuell die richtige Einkaufsmöglichkeit gefunden werden. Klar ist, dass eine Familie mit drei Kindern andere Bedürfnisse hat als ein zwei-Personen Haushalt, oder beispielsweise eine Person mit Handicap.

Für einen ersten Überblick können Sie in einen Supermarkt in der Nähe gehen. Obst und Gemüse sind hier teilweise unverpackt erhältlich, welches in eigenen Obst- und Gemüsenetzen oder Jutetaschen transportiert werden kann. Gerade bei Obst und Gemüse gibt es oft die unverpackte (z.B. Tomaten, Äpfel, Gurke) oder die in Plastik eingeschweißte Variante (z.B. Salat, frische Pilze). Wenn Sie weiter ans Kühlregal gehen, stellen Sie fest, dass Fleisch und Käse sowie vegetarische oder vegane Alternativen leider nicht ohne Plastikverpackung zu finden sind. Lediglich an der Käse-/Fleischtheke sind die Produkte- jedenfalls theoretisch- plastikfrei eingepackt. Hygieneverschriften erschweren den Kauf von Käse, Antipasti und Fleisch in eigenen Behältnissen, Corona tut sein Übriges. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein unverpackter Weg über die Verkaufstheke. Joghurt und Milch können Sie im (Pfand-)Glas kaufen. Greifen Sie bei Brot zum eigenen Brotbeutel oder einer Jutetasche statt zur mit Plastik beschichteten Einwegtüte. Alternativ können Sie auch Ihr eigenes Brot backen.

Einiges an Gemüse und Obst ist im Glas erhältlich, anderes wird nur in Dosen verkauft. Dosen sind keine gute Alternative zu Plastik. Weder Nudeln, noch Reis oder Hülsenfrüchte können Sie ohne eine Plastikverpackung finden. Auch Süßigkeiten ohne Plastikverpackung sind in den wenigsten Supermärkten erhältlich. Einige Kekse haben eine Papierverpackung, sind aber innen zusätzlich in Plastik verpackt. Es wird fair produzierte Schokolade angeboten, die in Papier, aber auch in Alufolie verpackt ist. Eine Alternative wäre, heute Abend zu backen - Mehl, Zucker und Eier können Sie problemlos ohne Plastik erwerben. Marmelade und Honig, sowie weitere süße oder herzhafte, auch vegane oder vegetarische Aufstriche werden im Glas angeboten. Tee ist manchmal nur in Pappe verpackt, Kaffee allerdings im Einzelhandel oft in Plastik. Greifen Sie bei Getränken zu Pfand-Glasflaschen aus dem Getränkemarkt und freuen Sie sich auf das Leitungswasser zuhause.

Ihr zweiter Stopp könnte der Wochenmarkt sein. Je nach Ort/Stadt findet er an unterschiedlichen Wochentagen statt, man sollte sich also vorher informieren, um die Woche durchzuplanen. Auf Wochenmärkten gibt es viele unverpackte, regionale und saisonale Lebensmittel. Genau der richtige Ort also, um auf Plastik und zudem auf lange Transportwege zu verzichten. Mit Korb, Rucksack oder Jutetaschen gewappnet ist es einfach, Obst und Gemüse lose einzukaufen und in eigenen Taschen zu transportieren. Dazu werden Sie individuell bedient und können die Atmosphäre genießen. Joghurt, Honig und Marmelade gibt es im Glas. Bringt man sein eigenes Gefäß mit, ist es kein Problem, Käse, Fleisch, Fisch, Antipasti und Backwaren plastikfrei einzukaufen. Ein schneller und erfolgreicher plastikfreier Einkauf.

Ihr dritter Stopp könnte ein Laden sein, der unverpackte Produkte anbietet. Nehmen Sie sich verschiedene Gläser und Boxen von Zuhause mit, um hier unverpackte Lebensmittel einzukaufen. Das Sortiment reicht von Nudeln, Reis und Kaffee über Hülsenfrüchte, Schokolade, Müsli und vieles mehr. Hier finden Sie einiges, was im Supermarkt nur in Plastikverpackungen vorhanden war.

Auch in Bäckereien und Schlachtereien kann man fragen, ob die Ware im eigenen Gefäß/Beutel verpackt werden kann. Insbesondere Kuchen und Kekse vom Bäcker bilden eine gute Alternative zu den in Plastik eingepackten Keksen aus dem Supermarkt.  Für den Coffee-To-Go können Sie Ihren eigenen Thermobecher mitnehmen, oder sich alternativ einfach die Zeit für einen Coffee-To-Sit nehmen. Für Lieferdienste oder Essen zum Mitnehmen wird leider noch immer sehr viel Plastik verwendet, sodass Sie vielleicht Lust haben, diese Woche mehr selber zu kochen. Weitere alternative Einkaufsmöglichkeiten bieten Dorfläden und Produkte von örtlichen landwirtschaftlichen Betrieben und Höfen. Vor allem Eier, Milch und Käse können hier regional, artgerecht und unverpackt erworben werden. Auch Geschäfte, die Produkte aus fairem Handel anbieten, geben Konsument*innen meist die Möglichkeit, z.B. Kaffee lose zu kaufen.

Tagesfazit: Für Einkauf und Kochen benötigen Sie mehr Zeit. Auffällig sind diese Woche die bewusstere Ernährung und deutlich weniger produzierter Abfall. Einige frische, unverpackte Produkte sind etwas teurer, aber durch einen gezielten und bewussten Einkauf kann kein großer finanzieller Unterschied ausgemacht werden.

Lebensmittel-Tipps:

  • Mit Einkaufszettel/-liste einkaufen
  • Saisonale, regionale und fair gehandelte Produkte kaufen
  • Joghurt und Milch im Glas kaufen
  • Korb, Rucksack, Jutetasche, Obst Netz mitnehmen
  • Brot im mitgebrachten Beutel einkaufen oder selber backen
  • Eigene Dosen/Boxen für Käse und Fleisch
  • Eigenen Thermobecher für Coffee-To-Go mitnehmen
  • Einkauf auf dem Wochenmarkt
  • Verzicht auf Fertiggerichte
  • Leitungswasser trinken, Verzicht auf Plastikflaschen; alternativ Glasflaschen
  • Verzicht auf Kaffeekapseln
  • Anbau von eigenen Kräutern und eigenem Obst/Gemüse
  • Selbst und frisch kochen
  • Verzicht auf Küchen- und Backpapier und auf Küchenhelfer aus Plastik (Spülbürsten, Geschirrtücher, waschbare Putzlappen)
  • Richtige Entsorgung, Mülltrennung, Eigenkompostierung, wenn möglich

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