Präventions- und Sozialraumorientierung

Der Kreistag hat am 07.03.2018 Leitlinien einer Sozialstrategie beschlossen und sich damit für eine Präventions- und Sozialraumorientierung der Sozialpolitik des Landkreises Göttingen ausgesprochen.

 

  1. Verbesserung der Lebenslagen
    Die Bedürfnisse und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger stehen im Mittelpunkt. Hieran wird sich die Verwaltung orientieren.
  2. Ausrichtung an Sozialräumen
    Zur Verbesserung der Lebenslagen der Einwohner*innen wird sich die Arbeit und die Steuerung der Fachbereiche des Dezernats II an den Sozialräumen der Einwohner*innen ausrichten.
  3. Fachbereichsübergreifend planen und zusammenarbeiten
    Die Fachbereiche arbeiten systematisch zusammen, planen gemeinsam, passen Organisationsstrukturen und Prozesse an.
  4. Prävention vor Intervention
    Vorsorgende Angebote werden konsequent und systematisch ausgebaut.
  5. Strukturell von Individuell
    Einrichtungen im Sozialraum werden gestärkt, um nachsorgende Einzelfallhilfen zu vermeiden. Gruppenangebote sollen, wenn möglich, Vorrang vor Einzelfallhilfen haben.
  6. Vernetzung und Kooperation
    In Sozialraumkonferenzen erfolgt künftig eine systematische Vernetzung der haupt- und ehrenamtlichen Akteure vor Ort. Angebote und Projekte werden zwischen den Akteuren kooperativ abgestimmt.

 

Was heißt das genau?

Hier geht um eine gemeinsame Haltung und Sichtweise bzw. um ein Konzept der Sozialen Arbeit, das sich an den 5 Prinzipien nach Prof. Dr. Wolfgang Hinte ausrichtet:

  • Orientierung am Willen und den echten Interessen der Menschen
  • Unterstützung der Eigeninitiative und Selbsthilfe
  • Konzentration auf persönliche Ressourcen und Ressourcen vor Ort
  • Zielgruppen- und bereichsübergreifende Sichtweise und Angebote (keine Stigmatisierung)
  • Kooperation mit den internen und externen Akteuren
     

Auf dieser Grundlage wird kontinuierlich die interne interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen verbessert (z.B. durch Info-Austausch über die Angebote, Projekte und das Einführen von Fallkonferenzen).

Die Zusammenarbeit und Vernetzung mit externen Akteuren wie freien Träger, Vereinen, Verbänden, Ehrenamtlichen etc. in dem jeweiligen Sozialraum wird intensiviert und ausgebaut u.a. mit Hilfe von Sozialraumkonferenzen und Projekten.  

Darüber hinaus wird eine sozialraumorientierte – d.h. kleinräumige - Sozialplanung aufgebaut, die gemeinsam mit den Fachbereichen eine Sozialberichterstattung vornimmt – möglichst auf  Gemeindeebene.

Somit können auf den jeweiligen Sozialraum zugeschnittene Erkenntnisse gewonnen werden, die mit den Akteuren vor Ort ausgetauscht werden.

Damit dies funktioniert, werden Formate der Begegnung und Arbeitsstrukturen entwickelt, die alle kommunalen Ebenen miteinander verbindet und in einem Gegenstromverfahren verzahnt (z. B. durch die Bildung von Sozialregionen, Sozialregionskonferenzen).

Sozialraum- und Praeventionsorientierung beim LK Goe

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