Fahrradfreundliche Kommune

Der Landkreis Göttingen ist „Fahrradfreundliche Kommune Niedersachsen“ für den Zeitraum 2021 bis 2025. Das hat eine Expertenjury nach intensivem Zertifizierungsverfahrens entschieden. 

Die Zertifizierung „Fahrradfreundliche Kommune Niedersachsen“ ist eine Auszeichnung des Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Sie wird seit 2016 an Kommunen verliehen. Voraussetzung für die Zertifizierung ist, dass die Kommune Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Niedersachsen/Bremen (AGFK) ist.

Der Landkreis Göttingen ist Gründungsmitglied der AGFK. Der Landkreis ist intensiv in dieses Netzwerk mit eingebunden und profitiert von den fachlichen Anregungen und Synergieeffekten. So wurden umfassende, systematische Radroutennetzbefahrungen durchgeführt und Radroutenpläne aufgestellt. Sie mündeten in den vom Kreistag beschlossenen „Masterplan Zukunftsfähiger Radverkehr“, einem übergreifenden Gesamtkonzept für den Radverkehr im Kreisgebiet. Er wurde im Jahr 2017 zusammen mit einer kreiseigenen Förderrichtlinie vom Kreistag verabschiedet und seither von der Verwaltung systematisch umgesetzt.

Das AGFK-Netzwerk umfasst mittlerweile 57 Mitgliedskommunen in Niedersachsen und Bremen. Mitglieder sind gemäß Satzung angehalten, sich kontinuierlich für die Förderung des Radverkehrs einzusetzen und in der Folge beim Land Niedersachsen die Zertifizierung als „Fahrradfreundliche Kommune Niedersachsen“ zu beantragen. Neben umfangreichen Dokumentationen gehört dazu eine Jurybereisung in der jeweiligen Kommune. Diese fand im Landkreis Göttingen am 31.08.2020 statt. Die Jury besteht unter anderem aus Vertretern des Landtags, verschiedener Ministerien und Landesbehörden, mehreren Verbänden wie der Landesverkehrswacht oder dem ADFC und der AGFK.

Größte Herausforderung für den Landkreis Göttingen ist nach Ansicht der Jury, dass bisher nur etwa zwanzig Prozent der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen mit getrennten Radwegen ausgestattet sind. Auch wenn vielfach für Radfahrende Alternativverbindungen abseits der Hauptstraßen zur Verfügung stehen, so stellt die Schaffung von guten straßenbegleitenden Radwegen außerorts die wichtigste Aufgabe dar.

Finanzminister Reinhold Hilbers überreichte am 2.10.20 die Urkunde im Rahmen der Fachtagung „Fahrradland Niedersachsen/Bremen“ in Hannover an Erste Kreisrätin Christel Wemheuer und Sissi Karnehm-Wolf vom Team Radverkehr der Kreisverwaltung.

Der Niedersächsische Verkehrsminister Dr. Althusmann dazu: „Die Förderung des Radverkehrs hat im Landkreis Göttingen einen sehr hohen Stellenwert. Vom Landkreis aus werden die Ideen und Konzepte rund um den Radverkehr in den Kommunen koordiniert und ihre Arbeit vor Ort durch Förderprogramme unterstützt. Als Verkehrsminister freue ich mich sehr über dieses Engagement – damit hat sich der Landkreis Göttingen die Zertifizierung als ,Fahrradfreundliche Kommune Niedersachsen´ voll und ganz verdient.“

„Die Zertifizierung ist eine Bestätigung für die jahrelange Anstrengung bei Ausbau und Förderung des Radverkehrs im Landkreis Göttingen“, erklärt Erste Kreisrätin Wemheuer. Das wird durch die Expertenjury bestätigt. Die Radverkehrsförderung besitze einen zentralen Stellenwert im Denken und Handeln der Verwaltung, begründete diese ihr Votum. Der Landkreis verstehe sich als Ideengeber und Koordinierungsstelle für kreisangehörige Kommunen und sei Motor der kreisweiten Radverkehrsförderung.

Wörtlich heißt es in der Stellungnahme der Jury, die aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Organisationen zusammengesetzt ist: „Die Jury beeindruckte ganz besonders das Engagement, mit dem der Radverkehr im Landkreis Göttingen vorangetrieben wird. Diese Radaffinität ist bis in die Verwaltungsspitze hinein erkennbar.“ Die Experten sehen aber auch Herausforderungen. So seien nur etwa zwanzig Prozent der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen mit getrennten Radwegen ausgestattet; deshalb stelle die Schaffung von straßenbegleitenden Radwegen außerorts eine wichtige Aufgabe dar.

Das Zertifizierungsverfahren sei aufwändig und fordernd gewesen, erläutert Erste Kreisrätin Wemheuer. Viele hätten an den Dokumentationen, Recherchen, der Beantwortung von Fragen und Erläuterungen der Maßnahmen der vergangenen Jahre mitgewirkt. Sie dankt dem Team in der Kreisverwaltung und den Partnern in den Gemeinden und bei den Verbänden. Und Wemheuer betont: „Der Titel Fahrradfreundliche Kommune ist für uns Lohn und Aufforderung zugleich. Wir haben noch einiges vor.“ Dazu verweist die Erste Kreisrätin auf den Masterplan Zukunftsfähiger Radverkehr des Landkreises Göttingen.

Verklickt? Hier geht's zurück!

Zurück