Zukunftsfähige Dorfstrukturen und ländliches Zusammenleben

Zwei Faktoren beeinflussen die Entwicklung der LEADER-Region Göttinger Land. Einerseits der prognostizierte demographische Wandel in den ländlich geprägten Orten,...

der durch die Verschiebung der Altersstruktur und Bevölkerungsrückgang gekennzeichnet ist. Als Folge droht ein zunehmender Verlust an Infrastruktur und erhöhter Leerstand in den Dörfern.

Andererseits können bereits bestehende Potenziale der Region wie Zentrumsnähe oder eine vielschichtige Wirtschaftsstruktur erschlossen werden. Die Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raums ist ein wichtiger Faktor zur Stabilisierung der Bevölkerungszahl.

Im Rahmen der Entwicklungsstrategie soll das Handlungsfeld „Zukunftsfähige Dorfstrukturen und ländliches Zusammenleben“ diesen regionalen Bestimmungsfaktoren Rechnung tragen.

 

Um die Attraktivität des ländlichen Raums zu stärken, sollen dezentrale Bildungsangebote in den und für die ländlichen Gemeinden entwickelt werden.

So werden das Bildungsniveau und die späteren Berufschancen bei Kindern, Jugendlichen und Studenten/ -innen erhöht. Darüber steht das Ziel, möglichst viele junge Erwachsene künftig beruflich an die LEADER-Region Göttinger Land zu binden.

Dieses Handlungsfeld zielt auf den Erhalt einer vielseitig genutzten Kulturlandschaft und der vielfältigen Landwirtschaftsstrukturen in den Dörfern.

Es sollen Maßnahmen umgesetzt werden, welche diese Strukturen stützen und die zum Erhalt noch vorhandener beziehungsweise zur Schaffung neuer Wertschöpfungsketten in der Region beitragen.

Darüber hinaus soll die Einkommenssituation vor allem der kleineren und mittleren Betriebe verbessert werden.

Die Landwirtschaft ist in der LEADER-Region Göttinger Land der größte Flächennutzer. Dementsprechend groß ist ihre Bedeutung in der Pflege und Entwicklung der Kulturlandschaft und für den Erhalt der Biodiversität (biologische Vielfalt).

Landwirte sind Vertragspartner im Rahmen des Kooperationsprogramms Naturschutz, der Umsetzung von Natur- und Artenschutzmaßnahmen, anderen Agrarumweltmaßnahmen und –programmen. Sie sollen bei der Umsetzung von Vorhaben im Bereich des Landschafts- und Naturschutzes einschließlich der Fließgewässerentwicklung unterstützt werden.

Begleitende Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit sollen die Akzeptanz für Naturschutzmaßnahmen fördern und andere Nutzer der Kulturlandschaft mit einbeziehen.

Die bisherigen vielfältigen Aktivitäten zur Entwicklung einer Bioenergieregion Göttinger Land haben zu einem starken Bewusstsein für Bioenergieprojekte in der Region geführt.

Insbesondere der große Bekanntheitsgrad des Bioenergiedorfs Jühnde und die Unterstützung weiterer Bioenergiedörfer durch den Landkreis Göttingen hat eine Vielzahl von Menschen in den Dörfern mobilisiert.

 

Neben der Reduzierung der CO2-Emissionen sollen vor allem den interessierten landwirtschaftlichen Betrieben im Bereich der Biomasse- beziehungsweise Bioenergieproduktion zusätzliche Einkommensalternativen eröffnet werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Einbeziehung der vor Ort vorhandenen wissenschaftlichen Einrichtungen.

Von den Akteuren wurde immer wieder die Notwendigkeit zur Verbesserung der Wärmedämmung im alten Gebäudebestand der Dörfer genannt. Dies stellt im Hinblick auf die Reduzierung der klimaschädlichen Emissionen eine besondere Herausforderung des ländlichen Raumes dar. Auch hier sind innovative Ansätze gefordert, um nicht die prägende Struktur der Fachwerkdörfer zu zerstören.

Das in Leader+ entwickelte Profil Göttinger Land soll geschärft und als Marke für gemeinsame Marketingstrategien der touristischen Akteure in der Region Göttingen genutzt werden.

Ein Bündel von Maßnahmen wird naturgebundene und kulturhistorische touristische Potenziale aufwerten und weiterentwickeln. Diese reichen vom Ausbau und Optimierung touristischer Infrastruktur über Besucherlenkung bis zur (überregionalen) Vernetzung und einer verstärkten Entwicklung thementouristischer Angebote in der Region.

 

Attraktive Themenschwerpunkte und ein gestärktes Profil sind Voraussetzung für die Inwertsetzung der landschaftlichen Vielfalt (Kulturlandschaft, Flüsse und Wälder) und seiner ländlich geprägten Dörfer und Kulturdenkmale. Besonderes Augenmerk liegt auf bewährten und innovativen, naturverträglichen und insbesondere auch zielgruppenspezifischen Konzepten, die neue Zielgruppen für die Region erschließen helfen. Vorstudien, Machbarkeitsstudien, Zielgruppenanalysen und Erhebungen sind, soweit notwendig und sinnvoll, Projektplanungen für größere investive Maßnahmen vorzuschalten.

 

Weitere Informationen unter www.goettingerland.de

Die Verbesserung überregionaler Angebote wird durch eine abgestimmte gebietsübergreifende Optimierung von touristischer Infrastruktur erreicht.

Dazu wird der weitere Ausbau der in der LEADER+ -Phase initiierten Projektkooperation mit anderen Regionen angestrebt. Infolge der bereits engen und stetigen Zusammenarbeit können Vorhaben relativ zeitnah begonnen werden.

 

Die überregional verbundenen Angebote in der Region „Göttinger Land“ lassen sich touristisch nur dann optimal erschließen, wenn sie die Gäste vor Beginn ihrer Aktivitäten informieren. Das bedeutet, dass für die stärker genutzten Fernrouten wie Radfern-, Wasserwander-, Wanderwege, das Grüne Band und die Pilgerwege Infomaterial entwickelt werden muss. Hierzu gehören auch Auskünfte über touristische und kulturelle Ziele, Übernachtungsmöglichkeiten und Gastronomie. Die Entwicklung des Infomaterials soll in Kooperation mit anderen betroffenen Regionen erfolgen. Die Möglichkeiten des Internetportals www.goettingerland.de und von anderen gebietsübergreifenden Portalen sollen dafür genutzt werden.

Das Regionalmanagement übernimmt Koordinations-, Steuerungs-, Verwaltungs- und Beratungsaufgaben bei der Abwicklung des LEADER-Prozesses.

Insbesondere ist sie es mit der Geschäftsführung der Lokalen Aktionsgruppe betraut.

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gewährleistung einer möglichst breiten Beteiligung der Öffentlichkeit am Prozess der Regionalentwicklung. Weiterhin motiviert und qualifiziert das Regionalmanagement die Akteure und initiiert Entwicklungsprozesse in der LEADER-Region Göttinger Land und mit überregionalen Partnerregionen.

Das Regionalmanagement berät und begleitet außerdem Projekte von der Projektidee bis zur Abwicklung und fördert Vernetzungsstrukturen zwischen den Akteuren und Projekten. Es hat dabei darauf zu achten, dass die Bandbreite der im Regionalen Entwicklungskonzept dargelegten Entwicklungsstrategie im Sinne des Leitbilds abgearbeitet wird.

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